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Club Heinrich: Talkrunde mit Kanditat:innen zur Bundestagswahl ist voller Erfolg

Vielleicht nicht ins Schwitzen, gewiss aber ins Nachdenken brachte eine spannende Infoveranstaltung die Spitzenkandidat:innen der Parteien im Chemnitzer Stadtrat. Eingeladen hatte Mobi - der Teilhabedienst unserer Stadtmission, die Bundestags-Kandidat:innen zu einer Fragerunde in den Club Heinrich. Dem Ruf von Mobi-Chef Kay Uhrig gefolgt waren Norma Grube (FDP), Nora Seitz (CDU), Detlef Müller, MdB (SPD), Christin Furtenbacher (B90/ DieGrünen), Dr. Christian Schweiger (BSW) und Martin Henning (Die Linken). Das Diskussions-Format – politische Information zur Teilhabe in leichter Sprache – ist im Club Heinrich bewährt und auch diesmal folgten rund 30 Menschen mit gespannter Aufmerksamkeit dem gut zweistündigen Gespräch rund um die Themen von Teilhabe und Inklusion.

Nach dem Abfeuern der zu erwartenden, teils populistischen Wahlkampfmunition – etwa der Forderung nach Mindestlohn in den Partner-Werkstätten – bei dem sich die Kandidat:innen durch großes Engagement und zum Teil geringe Sachkenntnis voneinander abhoben, schlug, mit der Eröffnung der Fragerunde unserer Club-Freunde, die Stunde der Real-Politiker:  „Wie kann es sein, dass die Kulturhaupstadt Chemnitz während der Nachtstunden kein flächendeckendes Netz von Verbindungen im Öffentlichen Personennahverkehr anbietet?“, lautete eine der Frage. „Warum ist es in Chemnitz nicht sicher, auf die Straße zu gehen“, eine andere. Eine dritte Fragerin wollte wissen ob ihre Wohngruppe schließen müsse, wenn ihr Alltagbegleiter krankheitsbedingt im Dienst ausfalle. Und so standen plötzlich, anstelle allgemeinen „Gutfindens“ von Inklusion und Teilhabe, handfeste politische Fragestellungen im Raum: Innere Sicherheit, Arbeitskräftemangel, Infrastruktur.

Es liegt auf der Hand, keine/r der Kandidat:innen hatte, trotz einiger freier Zitate aus den jeweiligen Parteiprogrammen, eine Lösung zur Hand. Einigkeit bestand im Ende aber darin, dass eine Wende in der deutschen Politik unausweichlich sei. Wie dieses Ziel, angesichts leerer Kassen, zu erreichen wäre blieb zunächst unklar, man müsse es aber – so der allgemeine Grundton – schaffen, Werte wie „gegenseitigen Respekt“ und „Wertschätzung“ wieder in der Gesellschaft zu verankern. Bei dieser Gelegenheit gelte es auch, dem einen oder anderen Chemnitzer Busfahrer die Leviten zu lesen, der es, aus unerfindlichen Gründen, unterlässt die Zufahrschwelle für Rollstuhlfaher:innen an seinen Bus anzulegen und die betroffene Personen stattdessen – ganz wörtlich – im Regen stehen lässt. Dass unsere Gäste mit den hin und herwogenden Meinungen und Aussagen der Politiker:innen am Ende sehr zufrieden waren, bestätigte eine kurze Umfrage unter den Anwesenden. Unser besonderer Dank gilt Kay Uhrig, der die Runde souverän und mit großer Sachkenntnis moderiert und am Ende auch manchen Lacher auf seiner Seite hatte. In diesem Sinne: „Kay 4 Kanzler!“ und am 23. Februar das Wählen nicht vergessen!

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