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Mit dem Rücken zur Wand: Knappe Kassen verlagern Pflege ins Krankenhaus

Wer ins Krankenhaus muss, steht normalerweise mit dem Rücken zur Wand: Hausmittel helfen nicht weiter. Facharzt und Heilpraktiker haben ihr Bestes getan und raten zum Besuch in der Klinik. Wer ins Krankenhaus muss, dem bleibt keine Wahl. Aber muss das immer so sein?

Diese Frage stellt nun auch Sarah Endler: Die 39-jährige Betriebswirtin leitet den Geschäftsbereich der Ambulanten Dienste für Senioren bei der Stadtmission Chemnitz. Endler ist damit die Chefin von rund 80 Pflegefach- und Hilfskräften, die, in und um Chemnitz, unterwegs sind, um pflegebedürftige Senior:innen im Alltag zu unterstützen. Allen gemeinsam ist der Wunsch, mehr Zeit für Tätigkeiten zu haben, die über die rein körperlichen Bedürfnisse der pflegebedürftigen Menschen hinausgehen.

„In der Ausbildung bereiten wir unsere Kolleg:innen auch darauf vor, als Beratende zwischen den Anliegen von Patienten, Angehörigen und Ärzten zu vermitteln“, sagt Endler. Immerhin seien es Pflegerinnen und Pfleger, die in beinahe täglichem Austausch mit dem pflegebedürftigen Menschen stehen und hinsehen, wo andere lieber wegschauen würden. „Hier beginnt“, sagt Sarah Endler, „der Kampf gegen die Uhr“, denn in vielen Fällen opferten Pflegekräfte den pünktlichen Feierabend, um dem anempfohlenen Menschen die nötige Aufmerksamkeit widmen zu können.

Dass dieses Engagement nicht überall selbstverständlich ist, bestätigt der aktuelle Pflegereport der BARMER. Die Krankenkasse rechnet, dass allein im laufenden Jahr rund 1,3 Mio Krankenhausaufenthalte pflegebedürftiger Personen nicht hätten stattfinden müssen, wären diese Menschen frühzeitig angemessen versorgt worden. Wer mehr wissen möchte findet eine interaktive Version des Pflegereports auf den Internetseiten der BARMER. Die Adresse lautet: https://shorturl.at/bkq17

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