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Stadtmission Chemnitz erfüllt gelebte Inklusion mit Bestnote

Top-Arbeitgeber in der Region // Menschen mit Schwerbehinderung gehören zum Alltag

Inklusion: Seit geraumer Zeit ist das Wort in aller Munde. Gemeint ist die grundsätzliche Annahme, dass nicht ein Mensch dem anderen gleicht, dennoch aber alle Menschen gleich sind. Gelebte Inklusion akzeptiert den Menschen an sich, mit oder ohne besondere Eigenarten. „Das klingt super“, sagt Alfred Mucha. Der 56-Jährige leitet die Psychosozialen Dienste (PSKB) der Stadtmission Chemnitz. Das Angebot der PSKB richtet sich an Menschen, die kaum in der Lage sind, dem eigenen Alltag eine Struktur zu geben und von denen gibt es – so Mucha – mehr als es auf den ersten Blick scheint.

Tatsächlich sind es so viele, dass auch die Politik auf das Thema aufmerksam geworden ist. Zwar legt das Grundgesetzt schon seit 1994 fest: „Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.“ In der Öffentlichkeit werde Inklusion aber erst seit rund zehn Jahren diskutiert. „Es gibt“, sagt Mucha, keine „‘Behinderten‘. Es gibt Menschen, die mehr oder weniger dem Idealbild entsprechen, dass sich die Leistungsgesellschaft von ihren Mitgliedern macht.“ Wer da nicht ins Bild passt, bekommt einen Stempel: „Beschränkt!“ „Behindert!“ „Bemitleidenswert!“

Welches Ausmaß diese Form des Schubladendenkens auf dem Arbeitsmarkt angenommen hat wird deutlich, wenn man weiß, dass die Forderung, Menschen mit einer Schwerbehinderung als reguläre Mitarbeiter:innen in Unternehmen anzustellen, erstmals 1953 erhoben wurde. Seit 1976 belegt der Gesetzgeber Betriebe, die mehr als 16 Mitarbeitende beschäftigen mit einer „Ausgleichsabgabe“ für den Fall, dass kein Arbeitsplatz für Menschen mit einer Schwerbehinderung vorgehalten wird.  Seither erhöht die Bundesregierung dieses „Strafgeld“ Jahr um Jahr. Mit geringem Erfolg. Nach Ansicht von Alfred Mucha gebe es noch immer zu viele Unternehmen, welche die Augen davor verschließen, dass eine Schwerbehinderung Teil des „normalen“ Lebens sein kann und tatsächlich zur Normalität geworden ist, stellt man die steigende Zahl schwerer psychischer Erkrankungen in Rechnung.

Dass es auch anders geht, beweist die Stadtmission Chemnitz. Der eingetragene Verein ist der größte Soziale Träger in der Region. Gemessen an der Zahl seiner Angestellten müssen fünf Prozent aller Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderungen (GdB 30+) zugänglich sein. „Tatsächlich werden 150 % der vorgeschriebenen Quote erreicht,“ rechnet Mucha, der auch als Inklusionsbeauftragter des Unternehmens die Interessen der Mitarbeiter:innen mit Behinderung vertritt. „Integration gelingt bei uns in allen Bereichen und auf allen Ebenen“, sagt Mucha stolz. Auch in dieser Hinsicht sei die Stadtmission ein ausgezeichneter Arbeitgeber in der Region.

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