17. Dezember 2020
Sehr geehrte Angehörige und Betreuer,
wir haben es länger geschafft als andere und gehofft, dass wir es durch den ganzen Winter schaffen: coronafrei bleiben. Leider ist uns der Wunsch nicht erfüllt worden. Trotz umfänglicher Hygienemaßnahmen gibt es nun auch bei uns Betroffene.
Die meisten Einrichtungen in der Stadt Chemnitz hat es schon erwischt, jetzt sind auch in unserem Haus Infektionen aufgetreten. Wir wollen transparent damit umgehen und zugleich hoffen wir, Ihnen damit die eine oder andere Verunsicherung nehmen zu können.
Seit Mitte November haben wir unser Testkonzept und können nun unsere Bewohner und Mitarbeiter regelmäßig selbst auf eine mögliche Corona-Infektion testen. Das hat uns auch jetzt sehr geholfen, Betroffene so schnell wie möglich zu identifizieren, um sie dann fachgerecht und hygienegerecht betreuen zu können. Diese Maßnahmen sind seit vergangener Woche verstärkt angelaufen.
Seit Mitte vergangener Woche hatten wir die Gewissheit, dass ein Wohnbereich unseres Hauses betroffen war. Trotz aller Anstrengungen und der sofortigen Isolierungen aller Wohnbereiche voneinander ist es uns nicht gelungen, die Übertragung auf weitere Bereiche zu verhindern. Aktuell haben wir ein verstärktes Infektionsgeschehen auf Wohnbereich 3 und einige wenige Infektionen auf allen anderen Wohnbereichen.
Von unseren Mitarbeitern sind aktuell 6 selbst betroffen. Sie haben sich in Isolation begeben. In der Zwischenzeit haben wir unsere Pläne so umgestellt, dass wir Ihre Lieben gut betreuen können. Gerade in dieser Zeit zeigt sich der Charakter unseres Hauses. Mit viel Engagement meistern unsere Mitarbeiter diese Situation.
Die Infektionen der betroffenen Bewohner unseres Hauses sind mittels eines Schnelltests festgestellt worden. Selbstverständlich sind die betreffenden Bewohner in hausärztlicher Betreuung und ein PCR-Test erfolgte umgehend. Und ganz wichtig zu wissen: infiziert ist nicht gleich krank! Die allermeisten betroffenen Bewohner wissen nichts von ihrer Infektion, zeigen keine oder nur leichte Symptome und es geht ihnen gut. Leider müssen auch sie die Quarantäne einhalten, denn sie können andere Bewohner und Mitarbeiter natürlich trotzdem anstecken. Wir versuchen, es unseren Bewohnern so gut wie möglich zu erklären, wo das noch möglich ist, weil das natürlich keine leichte Situation für die Betreffenden ist. Gern können Sie sich jederzeit über das Befinden Ihres Angehörigen telefonisch bei den Kolleginnen und Kollegen auf vom jeweiligen Wohnbereich oder bei der Pflegedienstleitung erkundigen. Sollte sich der Allgemeinzustand Ihres Angehörigen verschlechtern, nehmen wir umgehend Kontakt mit Ihnen auf.
Da ein Wohnbereich nach den aktuellen Regelungen als ein Hausstand gewertet wird, werden alle Bewohner eines Bereiches als Kontaktperson ersten Grades eingestuft. Das bedeutet, zum Schutz Ihrer Lieben und Ihrer selbst befinden sich alle Bewohner des Hauses seit dem 16.12.2020 in einer 14-tägigen Quarantäne. Wir bedauern daher sehr, Ihnen mitteilen zu müssen, dass Besuche im Haus wie auch Abholungen über die Weihnachtsfeiertage nicht möglich sind. Diese Maßnahme ist eine behördliche Anordnung und kann nicht abgemildert werden, eine Ausnahme ist die Begleitung in der letzten Lebensphase.
Wir versichern Ihnen, alles dafür zu tun, Ihren Angehörigen schöne Weihnachtstage zu bereiten. Die Abgabe von Geschenken ist natürlich wie gewohnt möglich und herzlich willkommen. Wir verfolgen fest das Ziel, das Haus für Besuche so zeitnah wie möglich wieder öffnen zu können und freuen uns schon jetzt auf Ihren Besuch. Aktuelle Informationen erhalten Sie täglich hier über unser Informationsportal.
Es grüßt herzlichst das Team des Matthias-Claudius-Hauses