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Die gefährliche Lust aus dem Netz

04. März 2023 - Internet-Sex-Sucht trübt den Blick für das „richtige“ Leben


„Magdalenenstift“ im DIAKOMED  ist einzige spezialisierte Sucht-Fachklinik in Deutschland

„Ich lebe online“, lautet die Werbung eines bekannten Anbieters von Internetdiensten. Vor den Folgen dieses Lebensgefühls warnen nun Spezialisten und Therapeuten der Chemnitzer Suchtfachklinik Magdalenenstift. Die Fachleute rechnen, dass rund zehn Prozent aller regelmäßigen Internet-Nutzer ihre sozialen Kontakte – Freunde und Familie - vernachlässigen und ihre Sehnsüchte und Fantasien stattdessen im Internet ausleben.

„Die Internet-Sucht zählt zu den Schattenseiten unserer Gesellschaft“, sagt Chefarzt Dr. Falk Weiß. Seit rund 25 Jahren behandelt der Facharzt Menschen mit Süchten, die auf keine Substanz bezogen sind: „Wer nervös wird, weil er sein Mobiltelefon auf dem Küchentisch vergessen hat, steht an einem Scheidepunkt“, sagt Weiß. Zu einer greifbaren Gefahr könne sich die Online-Sucht aber im Blick auf Millionen Menschen auswachsen, die rund um die Uhr in den anonymen Kontaktbörsen des Internets unterwegs sind und nach sexueller Befriedigung suchen.

„Die Hauptursache für die steigende Nachfrage nach virtuellem Sex liegt in der Anonymität der Kontakte“, erklärt Dr. Weiß. Wer sich im Alltag als unattraktiv und langweilig empfindet, hofft, in der virtuellen Welt einen Ausgleich zu finden. Weiß: „Diese Menschen leben ihre Wunschvorstellungen im stillen Kämmerlein aus, ohne sich mit den Problemen zu belasten, die eine Beziehung zwischen handelnden Partnern mit sich bringt.“

Beängstigend sei, dass die Sucht nach dem anonymen Schwelgen in der eigenen Fantasie nicht nur schüchterne Computer-Jünger befällt; immer mehr Menschen aus der Mitte der Gesellschaft suchten ihre Befriedigung in den einschlägigen Angeboten, die buchstäblich jede Spielart bedienen. Schnelle Internetverbindungen und günstige Festpreise machen es dem Suchtkranken leicht, Stunden und Nächte vor dem Computer zu verbringen – alleine, mit sich und der Illusion von erfüllendem Sex.

Tatsächlich habe das ständige Angebot, die eigene Fantasie anonym und auf Knopfdruck im Netz auszuleben, gute Chancen, sich zu einer Sucht zu entwickeln, erklärt Dr. Weiß: „Die Prozesse, die in Gehirn und Psyche der Internet-Sexsüchtigen stattfinden sind dieselben, wie bei den stoffgebundenen Süchten.“ Bei der Untersuchung mit bildgebenden Verfahren (SPECT), sei zu erkennen, dass beide Suchtarten dieselben Hirnregionen anregen.

Wie bei jeder Sucht sei die Erfahrung, dass eine vordergründige Befriedigung „auf Knopfdruck“ möglich ist, ein wichtiger Bestandteil der Suchtkarriere. In der Folge mache die schnelle Lust schnell Lust auf mehr. So bestehe die Gefahr, dass schließlich nur noch die sexualisierte Gewalt gegenüber vermeintlich Schwächeren, außerhalb der digitalen Welt, für die gewünschte Erregung sorgt. Sei bei dem Suchtkranken zudem eine pädophile Neigung vorhanden, könne sich diese Gewalt auch gegen Kinder richten. Da die Mitglieder der entsprechenden Communities verpflichtet seien, selbst kinderpornografisches Material ins Netz stellen, sei, für die missbrauchten Kinder, nur in seltenen Fällen ein Ausweg in Sicht.

Ziel einer Therapie im Magdalenenstift ist es daher, den drohenden „Teufelskreis“ zu durchbrechen, bevor bei dem Suchtkranken der Gedanke von Übergriffen entsteht. Dieser Therapieansatz sei, betont Chefarzt Dr. Weiß, erprobt und „im Regelfall erfolgreich “. Es sei zu bedauern, dass die Suchtfachklinik Magdalenenstift derzeit die einzige Rehabilitationseinrichtung in Deutschland ist, die Männer mit entsprechenden Süchten behandelt. Andere Kliniken hätte ihr ihre Behandlungsversuche aus verschiedensten Gründen aufgegeben. Wer mehr wissen möchte bekommt weitere Informationen im Internet und unter der zentralen Telefonnummer im Magdalenenstift  03722 / 40871-0

Einen weiteren interessanten Beitrag zum Thema hat ebenso der MDR Sachsen verfasst. Folgen Sie einfach dem Link: https://bit.ly/3mnwLLx 

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