Beratungs-, Betreuungs- und Hilfsangebote für Senioren von der Stadtmission Chemnitz
Beratungs-, Betreuungs- und Hilfsangebote für Menschen mit Behinderung von der Stadtmission Chemnitz
Beratungs-, Betreuungs- und Hilfsangebote für Familien von der Stadtmission Chemnitz
Beratungs-, Betreuungs- und Hilfsangebote für Menschen in Notlagen von der Stadtmission Chemnitz

Hilfe aus einer Hand

22. Juni 2020 - Das Projekt Sprungbrett vereint die heilpädagogische Förderung der Kinder in Kombination mit sozialpädagogischer Familienhilfe


Felix ist fünf Jahre alt. Er wirkt im Kindergartenalltag oft sehr traurig und niedergeschlagen. Ganz plötzlich schlägt seine Stimmung um und er wird laut und aggressiv. Seine Eltern trennen sich gerade, haben Schulden und die Mutter ist öfter in der Klinik. Bisher erfordert die Gesetzgebung, dass die heilpädagogische Unterstützung von Felix durch das Sozialamt gefördert wird und die Familienthemen parallel und völlig unabhängig davon durch das Jugendamt betreut werden. Oft wissen die Fachkräfte nichts voneinander.

Seit Ende 2015 werden durch die Zusammenarbeit des Sozial- und Jugendamtes Chemnitz im Evangelischen Kindergarten Regenbogen der Stadtmission Chemnitz im Projekt Sprungbrett Familien ganzheitlich unterstützt. Dabei werden einzigartige Brücken gebaut. Brücken über Zuständigkeiten und bürokratische Gräben, Brücken zwischen Kindern mit sozial-emotionalen Beeinträchtigungen und ihrer Lebenswelt sowie nicht zuletzt Brücken über innerfamiliäre Distanzen hinweg. „Wir haben uns in der Verwaltung Gedanken gemacht, wie wir das Schubladensystem in der deutschen Gesetzgebung aufbrechen und für das Kind die richtige Lösung finden können“, erzählt Cornelia Utech, Leiterin des Chemnitzer Sozialamtes über die Beweggründe für diese Kooperation und ergänzt: „Herausgekommen ist diese innovative Hilfe aus einer Hand: Es gibt einen Ansprechpartner für die Familie, eine Finanzierung durch Sozial- und Jugendamt – und eine hundertprozentige Erfolgsquote bestätigt uns den Erfolg dieses Konzeptes.“

Das Projekt Sprungbrett vereint die heilpädagogische Förderung der Kinder in Kombination mit sozialpädagogischer Familienhilfe. Die Praktikerinnen nutzen die Chance, diese Hilfen durch die direkte Anbindung an den Kindergarten niedrigschwellig und im Sinne der Inklusion umzusetzen. Zusätzlich leisten die drei Sozialarbeiterinnen in ihrer täglichen Arbeit Unterstützung in der Häuslichkeit für Familien mit individuellen Herausforderungen. Sprungbrett wurde in einer dreijährigen Modellphase erprobt. Die vorliegenden Ergebnisse beeindrucken: Weiterführende Hilfen werden vermindert und alle Kinder können in einer Regelschule ohne weitere Hilfen beschult werden. Besonders wertvoll ist, dass sich beide Ämter das Ergebnis ihrer ämterübergreifenden Zusammenarbeit weiter absichern wollen und sich für eine Weiterführung von Sprungbrett, als „Hilfe aus einer Hand“, eingesetzt haben.

In einem Qualitätsgespräch zwischen allen Beteiligten wurde betont, dass das innovative Projekt durch die beherzte Handlungsbereitschaft der beiden Ämter sowie die gelingende Zusammenarbeit mit den Praktikerinnen im Projekt für die betroffenen Familien die gewünschten Effekte erzielt. Durch die heilpädagogische Förderung sowie die sozialpädagogische Arbeit mit den Familien gelingt es allen Beteiligten, die Kinder und das System „Familie“ ressourcenorientiert zu stärken, eventuelle Gefährdungssituationen abzuwenden und die Notwendigkeit weiterer Anschlusshilfen zu verhindern. Im Credo waren sich alle Anwesenden einig, dass der größte Schatz jedoch der Nutzen für die Kinder ist. „Sprungbrett“ unterstützt die Kinder dabei, die Schulfähigkeit im Regelschulbereich zu erlangen und durch die frühzeitige Intervention die Resilienz der Kinder nachhaltig zu fördern. Inzwischen interessieren sich Verantwortliche aus anderen Städten für dieses innovative Projekt und das ist auch der große Wunsch von Sozial- und Jugendamt: In möglichst viele Kindertagesstätten eine solche Hilfe langfristig zu etablieren.

Und wie geht es Felix? Er hat gelernt, mit seinem Emotionen besser umzugehen. Beide Elternteile unterstützen und verstehen ihn deutlich besser. Entgegen allen Prognosen wird er seinen Schulanfang in einer Regelschule feiern. Felix freut sich auf die Schule.

zurück zur Übersicht

Cookie Einstellungen

Wir verwenden auf dieser Website mehrere Arten von Cookies, um Ihnen ein optimales Online-Erlebnis zu ermöglichen, die Nutzerfreundlichkeit unseres Portals zu erhöhen und unsere Kommunikation mit Ihnen stetig zu verbessern. Sie können entscheiden, welche Kategorien Sie zulassen möchten und welche nicht (mehr dazu unter „Individuelle Einstellung“).
Name Verwendung Laufzeit
privacylayerStatusvereinbarung Cookie-Hinweis1 Jahr
Name Verwendung Laufzeit
_gaGoogle Analytics2 Jahre
_gidGoogle Analytics1 Tag
_gatGoogle Analytics1 Minute
_galiGoogle Analytics30 Sekunden